Es ist schwer eine Überschrift für diesen Beitrag zu finden, die unsere Woche in Brisbane am besten beschreibt. Für unseren Aufenthalt in der Metropolen-Stadt buchen wir kurzfristig vom Lamington Nationalpark aus eine AirBnB-Unterkunft bei einem jungen Mann. Wir erhoffen uns, dadurch einen Einblick in den Alltag eines waschechten Australiers zu bekommen und vielleicht sogar daran teilzunehmen.
Als wir ankommen, wartet der Gastgeber bereits im Vorgarten auf uns. Er begrüßt uns freundlich, aber distanziert – etwas, das wir so von den Australiern bisher noch nicht erlebt haben. Er zeigt uns unseren Wohnbereich. Ein schickes kleines Vorstadt-Haus, Sauber und zweckmäßig eingerichtet. Wir bekommen alles zur freien Verfügung gestellt – egal ob Fernseher, Küche oder Waschmaschine. Der Host gibt uns das WLAN-Passwort und die Schlüssel. Er erzählt uns, dass er eine viel beschäftigte Person ist und dann verschwindet er in sein Schlafzimmer. Hmmmm. Toll.
Den ersten Tag wollen wir damit verbringen, uns in der Stadt ein bisschen zurecht zu finden. Mit dem Bus dauert es von unserer Unterkunft bis ins Stadtzentrum etwa 30 Minuten. Dafür braucht man eine Go-Card. Diese funktioniert genauso wie die Opal-Card in Sydney: Man kauft sie, lädt sie mit einem gewissen Betrag auf und hält sie beim Ein- und Aussteigen jeweils immer an ein Lesegerät. Der Betrag wird dann berechnet und vom Guthaben der Karte abgezogen. So bezahlt man auch nur das, was man wirklich gefahren ist – vorausgesetzt, man vergisst nicht beim Aussteigen die Karte nochmal ans Gerät zu halten ;). Wir finden, dass das ein wirklich gutes System ist und fragen uns, warum sich das in Deutschland noch nicht durchgesetzt hat.
Eine weitere gute Investition der Stadt Brisbane: kostenlose Fähren! Wir können es gar nicht glauben und müssen uns erst einmal bei den Einheimischen erkundigen, bevor wir einsteigen. Ein kleines süßes Schiff tuckert den ganzen Tag den Brisbane-River rauf und runter – und das ganze for free. Super vorteilhaft, wenn man mal eben schnell auf die andere Seite des Flusses möchte.
Einen kostenlosen Besuch im Museum of Brisbane lassen wir uns natürlich auch nicht entgehen. Das Museum erzählt die Geschichte der Stadt von klein auf und vermittelt tolle Eindrücke auf moderne Art und Weise. Was wir so toll an diesem Museum finden: es erzählt nicht nur die Geschichte der Stadt selbst, sondern auch die der Menschen, die dort leben.
Wieder in unserer Unterkunft angekommen nutzen wir erstmal die Küche und das Privileg, einen Ofen zu haben: es gibt Nudelauflauf! Als wir essen, kommt unser Gastgeber von der Arbeit nach Hause. Es ist bereits neun Uhr am Abend. Was für ein Arbeitstier!
Die nächsten Tage vergehen etwas entspannter. Bei knapp 30 Grad im Schatten verbringen wir die meiste Zeit in einer Lagune mitten im Stadtzentrum. Die Southbank ist ein absolut toller Ort für eine kleine Abkühlung mit Blick auf die Hochhäuser der Stadt. Auch der Ausblick über Brisbane vom Mount Coo-Tha steht auf dem Programm, wo wir uns Milchshakes und Muffins gönnen.
Ein besonderes Highlight für uns soll der Ausflug zu Brisbanes Insel North Stratbroke Island werden. Durch eine Followerin auf Instagram sind wir auf die Idee gebracht worden. Also setzen wir uns kurzerhand in den Bus und fahren zur Anlegestelle der Fähre. Zu unserem Bedauern ist diese aber nicht kostenlos und so zieht uns die Dame an der Info für die Überfahrt pro Person 20 Dollar aus der Tasche. Mäh. Dort angekommen erfahren wir, dass die Go-Card nur auf dem Festland funktioniert. Also latzen wir auch hier wieder 19,80$ für eine Busfahrt zum Lookout Point.
Doppel Mäh.
Nach einer 30 minütigen Busfahrt steigen wir an der Endstation aus und werden von einem großen Känguru begrüßt. Wir begeben uns auf die Suche nach einem Koala. Wenn man Glück hat soll man diese auf der Insel nämlich antreffen. Zuerst geht es am George Walk entlang vorbei an wunderschönen Ausblicken über das Meer. Solch ein blaues Wasser haben wir noch nie gesehen. Selbst auf dem Bondi to Coogee Walk war es nicht so intensiv wie hier.
Wir sehen Spinnen, etliche Echsen und Kängurus, aber keine Koalas. Ein bisschen enttäuscht beschließen wir, uns einen der vielen Strandabschnitte zu suchen und uns die restliche Zeit in die Sonne zu legen. Der Weg zum ausgesuchten Strand führt durch einen Waldabschnitt – eigentlich perfekt, um nach Koalas Ausschau zu halten. Doch auch dort sitzt kein Tier in den Bäumen. Ärgerlich!
Der Strand dort haut uns auch nicht wirklich von den Socken, weshalb wir doch wieder kehrt machen, um zu dem schöneren Strand mit dem kristallklaren Wasser, welchen wir zu Beginn unseres Walks gesehen haben, zurückzugehen. Durch den Wald wollen wir nun auch nicht mehr laufen – gibt ja eh keine Koalas dort. Also laufen wir den kürzeren Weg direkt an der Straße entlang. Plötzlich hören wir ein Fahrzeug hupen. Ein Kleintransporter kommt die Straße herunter und bremst ab, weil vor ihm etwas über die Straße läuft. Erst denken wir an ein waghalsiges Wallabie. Aber irgendwie läuft das Wallabie komisch. So… gemütlich. Oh. – EIN KOALA! Zu unserem Glück klettert der kleine Mann direkt neben uns einen Baum hoch. Er lässt sich von uns überhaupt nicht beeindrucken und zieht sein Ding einfach durch. Fantastisch!
Als wir am Strand liegen geht die Sonne langsam unter. Auf der anderen Seite der Insel zieht ein Gewitter auf und die Farben am Himmel verändern sich von einem Goldorange zu Violett. Ein unglaublich schönes Farbenspiel.
Gewitter erleben wir in Brisbane beinahe täglich. So auch an unserem letzten Abend, als wir zum Eat Street Market fahren. Da es auf Halloween zugeht, ist die Atmosphäre auf dem Markt gruselig angehaucht. Die Verkäufer sind verkleidet und die Stände sind geschmückt. Gegen 19 Uhr – es ist schon dunkel – versammelten sich die Menschenmassen am Flussufer. Da es gewittert, vermuten wir erst, dass sich die Leute einfach alle die Blitze hinter der Sykline anschauen wollen. Neugierig wie wir sind, latschen wir auch ans Ufer. Auf einmal ertönt Musik. Kleine Jetskis fahren über den Fluss und ziehen Figuren mit Laseranzügen hinter sich her. „Joa, ganz lustig“ – denken wir uns und wollen gerade zurückgehen, als die „Figuren“ auf einmal aus dem Wasser geschossen kommen. Eine Lasershow mit Flyboards! Damit haben wir nicht gerechnet. Das Gewitter im Hintergrund setzt dem Ganzen noch den Hut auf. Einfach Wahnsinn. So kann man doch den letzten Abend ausklingen lassen, bevor es wieder zurück ins Auto geht.
Unser Video zum Blogeintrag:
[youtube https://youtu.be/o-UD0-xMdsQ&w=480&h=270]
Bin völlig begeistert, absolut der Wahnsinn ? Super schöne Fotos. Freu mich wieder von euch zu lesen und zu sehen. Weiterhin viel Freude. ?
Total schön ?
Peter bist ein bisschen still im Video ?
Viel Spaß euch noch