Eine Dive Safari in Raja Ampat ist der Traum vieler passionierter Taucher. Die Region wird nicht ohne Grund auch „das letzte Paradies“ genannt. Denn wenn man hier taucht, hat man das Gefühl, als sei die Welt noch in Ordnung. Die Unterwasserwelt in Raja Ampat ist besonders, atemberaubend, unvergleichbar und voller Leben. Artenreiche Riffe mit Korallen in Farben, für die es nicht mal Namen gibt, gigantische Fischschwärme und eine glasklare Sicht sorgen für Tauchgänge, die in Erinnerung bleiben.
In diesem Erfahrungsbericht nehme ich dich mit auf unsere 5-tägige Dive Safari in Raja Ampat mit Scuba Republic und lasse dich gedanklich in eine der artenreichsten und ursprünglichsten Unterwasserwelten der Erde eintauchen.
Was ist eine Dive Safari?
Die Dive Safari ist vergleichbar mit einem Liveaboard. Es gibt jedoch einen entscheidenden Unterschied: Statt auf dem Boot zu übernachten, geht man abends an Land und übernachtet in Homestays auf verschiedenen Inseln. Tagsüber erkundet man also die Unterwasserwelt, während man abends authentische Einblicke in die Kultur der Einheimischen und das Inselleben erhält – und gleichzeitig die lokale Bevölkerung direkt unterstützt. Ein Konzept, von dem alle profitieren. Die Dive Safari in Raja Ampat kann unterschiedlich lang sein. Wir waren 5 Tage und 4 Nächte unterwegs. Insgesamt hatten wir 10 Tauchgänge an verschiedenen Tauchspots, wobei wir nie mehr als 3 mal täglich Tauchen waren.

Raja Ampat
Raja Ampat ist eine Region in Indonesien, die sich über mehr als 1.500 Inseln erstreckt. Sie befindet sich im Ozean zwischen Papua und Sulawesi. Was Raja Ampat als Reiseziel so außergewöhnlich macht, verbirgt sich unter der Wasseroberfläche, denn hier befindet sich eine der artenreichsten Unterwasserwelten unseres Planeten. Fast 35.000 Quadratkilometer wurden zum Marineschutzgebiet erklärt, was dafür sorgte, dass sich die Natur erholen und frei entfalten konnte, nachdem sie über Jahre hinweg durch kommerziellen Fischfang ausgebeutet wurde.
Übrigens: Einen ausführlichen Artikel über die Anreise und allen wichtigen Informationen zu Raja Ampat findest du hier.

Doch bevor ich von den Details der Safari erzähle, ein kurzer Rückblick, wie wir überhaupt hierher kamen.
Zugegebenermaßen stand Raja Ampat nie wirklich auf meiner Liste. Dass wir letztendlich hier gelandet sind, habe ich wiedermal Tobi’s großartiger Überzeugungskunst zu verdanken. Ich hatte zwar gewusst, dass man in Raja Ampat tauchen kann, allerdings hatte ich mich nie mit dieser einzigartigen Region beschäftigt. Nachdem wir uns aber dazu entschieden hatten, Australien früher zu verlassen und stattdessen nochmal Tauchen zu gehen, und Tobi wieder einmal nicht locker ließ, hatte ich mich mit einem „ok, fein, du hast gewonnen“ geschlagen gegeben.
Zum Glück! Denn schon nach wenigen Tagen stelle ich fest, dass Raja Ampat durchaus das Potential besitzt, auf der Liste meiner Lieblingsorte ganz weit nach oben zu klettern. Vor der Dive Safari waren wir für ein paar Tage in einem wunderschönen Homestay auf der Insel Gam untergebracht. Schon dort hatte sich die Unterwasserwelt beim Schnorcheln von der schönsten Seite gezeigt.
Angekommen im Basecamp
Umso aufgeregter bin ich, als wir in das kleine wackelige Holzboot unseres Gastgebers steigen, das uns in 2 Stunden zum Steg der Tauchschule Scuba Republic auf der Insel Waigeo bringen soll. Von hier werden wir am nächsten Tag mit unserer Dive Safari starten. Beim Gedanken daran, Schnorchel gegen Tauchflasche zu tauschen und (im wahrsten Sinne des Wortes) noch tiefer in die Region einzutauchen, könnte ich vor Freude platzen.
Als wir bei Scuba Republic ankommen, werden wir bereits erwartet. Dea begrüßt uns herzlich, führt uns durch das idyllische Basecamp und zeigt uns unsere Unterkunft für die Nacht. Kleine, weiß-blau gestrichene Holzhütten verteilen sich über das Gelände der Tauchschule, jede benannt nach einem Meerestier. Wir beziehen die Hütte „Dugong“ und dann geht es für uns direkt zum Equipment-Fitting, wo wir auch schon die beiden Divemaster Robin und Luis kennenlernen.

Dive Safari Ablauf
Dive Safari Tag 1
Die Dive Safari startet für uns nach dem Mittagessen mit einer kurzen Einweisung. Robin erklärt uns nochmal die wichtigsten Dinge und den groben Ablauf der Tour, dann geht es auch schon los. Mit uns steigen noch acht weitere Gäste und vier Crew-Mitglieder auf das Tauchboot. Ein kurzer Equipment-Check, dann setzt sich das Boot in Bewegung.

Anfänglich bin ich wie immer etwas nervös, schließlich weiß man nie genau, was einen erwartet. Zum Glück gibt’s reichlich Snacks und Kekse an Bord, sodass die eineinhalb Stunden Fahrt zum ersten Tauchplatz wie im Flug vergehen.


Dort angekommen geht alles ganz schnell. Wir werden in Buddy-Teams eingeteilt und bekommen nochmal eine kurzes Briefing zum Tauchgang. Unser Guide heißt Nikson und der ist nicht nur ein waschechter Einheimischer, sondern eine Legende: Er hat zusammen mit dem Holländer Max Ammer zu jener Zeit viele der bekannten Tauchspots in Raja Ampat entdeckt und benannt. Es gibt sogar ein Nikson Reef!
Tauchgang 1: Friwen Wall
Der erste und einzige Tauchgang an diesem Tag ist ein sogenannter „Test-Dive“, bei dem die Guides unser Tauchverhalten einschätzen und schauen können, in welchen Gruppen wir zukünftig tauchen gehen. Tobi und ich springen zusammen mit Nikson, Maciej und Mattias ins Wasser. Mir fällt sofort auf, wie klar die Sicht Unterwasser ist. Am Meeresboden treffen wir auf alte bekannte, aber auch auf neue Fischarten, die wir so noch nicht kannten. Wir entdecken sogar einen Krokodilfisch! Ich wusste nicht mal, dass es die gibt.



„Wenn das nur der Test-Dive ist, wie sollen die anderen Tauchgänge noch werden?“, frage ich Tobi völlig euphorisiert zurück auf dem Tauchboot.
Besir Bay
Nach zwei weiteren Stunden Fahrt werden wir mit dem Beiboot abgeholt und zum Anno Homestay gebracht. Als wir zwischen zwei schroffen Felskanten in die Besir Bay abbiegen und den ersten Blick auf unsere Unterkunft werfen können, fällt mir die Kinnlade herunter. Wunderschöne, süße Holzhütten auf Stelzen im flachen Wasser vor einer kleinen, schnuckeligen Insel mit feinem Sandstrand. Dazu der schönste Sonnenuntergang, den ich mir hätte vorstellen können.


Am Abend bekommen wir von den Gastgebern ein großzügiges indonesisches Menü serviert, danach fallen wir müde ins Bett. Wie in den meisten Unterkünften in Raja Ampat ist unsere Hütte einfach ausgestattet – es gibt ein Bett mit Moskitonetz, einen Ventilator und einen Tisch. Dafür aber eine unfassbar schöne Aussicht auf das Wasser. Am Morgen können wir kleine Schwarzflossenhaie dabei beobachten, wie sie unter unserer Hütte umher flitzen und ihr Frühstück in einem Teppich aus Fischen jagen. Der Fischschwarm ist so dicht, dass wir zunächst denken es wären Algen. Wie in einer Naturdoku, nur dass wir mittendrin sind. Ich kneife mich, um sicherzugehen, dass ich nicht träume.

Dive Safari Tag 2
Nach einem ausgiebigen Frühstück werden wir um 8 Uhr von der Unterkunft zurück aufs Tauchboot gebracht. Als erster Tagesordnungspunkt stand eigentlich Schnorcheln im berühmten Quallensee auf der Liste, aber als wir dort ankommen müssen wir enttäuscht feststellen, dass es hier aktuell keine Quallen gibt. Also steht Tag zwei der Dive Safari ganz im Sinne des Tauchens. Drei einzigartige Tauchgänge an verschiedenen Spots warten darauf, entdeckt zu werden. Ist für mich völlig okay. Haie und Rochen, kein Problem. Aber zeig mir eine Qualle während des Tauchgangs und ich bin weg. Spaß beiseite, die Quallen in diesem See (eigentlich ist es eine Bucht) sind harmlos, sagt man uns.
Tauchgänge 2,3 & 4: Citrus Ridge, Mayhem Reef & Keruwo Channel
Gegen 9 Uhr starten wir mit dem ersten Dive. Kaum sind wir abgetaucht, finden wir uns inmitten einer großen Füssilier-Schule wieder, die sich wie ein Tornado geformt vom Boden in Richtung Wasseroberfläche bewegt. Direkt dahinter schwimmen durch einen Barrakuda-Schwarm, vorbei an wunderschönen Korallenriff in leuchtenden Farben, wie ich sie noch nie zuvor gesehen habe.


In der Ferne entdecken wir einen Mantarochen in Begleitung von Mobulas. Mein erster Manta! Eine Begegnung mit den sanften Riesen des Meeres steht schon lange auf unserer Bucketlist. Schon in Nusa Penida hatten wir unser Glück versucht, mussten aber aufgrund hoher Wellen auf einen anderen Tauchplatz ausweichen, an dem es keine Mantas gab.
„Wow“, denke ich.
„Das ist in der Tat noch besser als der Test-Dive!“
Die Zeit zwischen den Tauchgängen verbringen wir auf dem Dach des Tauchbootes, hauptsächlich mit Essen und schlafen, denn das Tauchen macht ganz schön müde. So vergeht die Oberflächenzeit aber recht schnell. Kaum hat man die Augen geschlossen, ist man auch schon am nächsten Tauchplatz angekommen.

Auch das Mayhem Reef und der Keruwo Channel sind atemberaubende Tauchspots. Während wir auch beim Mayhem Reef wieder hervorragende Sicht, gigantische Fischschulen und die ersten Haie finden, machen wir am Keruwo Channel unseren ersten Drift Tauchgang.


Fam Island
Die Nacht verbringen wir auf der bekannten Insel Fam. Dieses Mal dürfen wir in einer Hütte mit Strohdach direkt am Strand übernachten. Auch hier werden wir wieder von den Einheimischen bekocht und wir sitzen am Abend noch lange mit unserem Guide Nikson zusammen, der uns viel aus seinem Leben in Raja Ampat erzählt. So erfahren wir zum Beispiel, dass er mal von dem giftigsten Fisch der Welt – einem Steinfisch – gestochen wurde. Ein Stich dieses Fisches kann für den Menschen tödlich sein und ich mache jedes mal einen großen Bogen, wenn ich einen Unterwasser entdecke.





Dive Safari Tag 3
Tauchgänge 5 & 6: Melissas Garden und Batu Rufas
Den dritten Tag der Dive Safari in Raja Ampat starten wir direkt mit einem Tauchgang an einem der bekanntesten Tauch- und Schnorchelplätzen der Region: Melissas Garden. Der Großteil des Riffs befindet sich auf 10-6 Meter Tiefe, sodass noch genug Sonnenlicht auf die Korallen trifft, um sie in bunten Farben leuchten zu lassen. Unten angekommen kann ich meinen Augen kaum trauen. Ich verstehe sofort, warum dieser Tauchspot so beliebt ist. Melissas Garden ist wirklich ein Garten! So viele unterschiedliche Weich- und Hartkorallen sind das Zuhause tausender, wenn nicht sogar Millionen unterschiedlicher Baby-Fische, die auf einer Fläche so groß wie ein Fußballfeld Schutz finden.

Und obwohl ich es kaum glauben kann, ist der zweite Tauchgang für mich sogar noch schöner. Batu Rufas hat ebenfalls Korallen und Fische in allen erdenklichen Varationen und es gibt sogar ein Fenster im Felsen, durch das wir bei unserem Safety Stop hindurchschwimmen.



Piaynemo Viewpoint
Am Nachmittag tauschen wir Tauchflasche gegen Wanderschuhe und erklimmen gemeinsam den berühmten Piaynemo Viewpoint. Nach nur etwa 15 Minuten sind wir bereits oben und genießen den Ausblick auf die unglaubliche Landschaft von Raja Ampat. Die ikonische Aussicht hat es sogar auf die indonesische 100.000er Geldnote geschafft.

Arborek Island
Müde und geschafft kommen wir schließlich auf der Insel Arborek an, wo wir im Kayafyof Homestay wieder eine atemberaubende Stelzenhütte auf dem Meer beziehen dürfen. Ich lege mich in die Hängematte und beobachte den Sonnenuntergang – ich würde sagen es gibt schlimmere Orte, um auf sein Abendessen zu warten. 😉

Nach dem Essen geht es auf Erkundungstour. Auf der anderen Seite der Insel soll es „Walking Sharks“ (Epaulettenhaie) geben. Bei dieser Hai-Art ist der Name Programm, denn man sagt ihnen nach, dass sie an Land „laufen“ können. Wir werden fündig und entdecken einen in der Brandung, der sich tatsächlich zuerst laufend über den Sandboden bewegt, bevor er doch schwimmend die Flucht ergreift.

Auf dem Rückweg kommen wir an einer Tanzschule vorbei, wo gerade ein Tanz geprobt wird. Wir bleiben stehen und beobachten das Treiben. Während ich den Kindern beim Tanzen zuschaue wird mir immer mehr bewusst, wie wichtig diese Dive Safari für die Einheimischen auf den einzelnen Inseln ist. Raja Ampat ist eine riesige Region und nur wenige Touristen verirren sich auf die weit entfernten Inseln. Durch die Dive Safari können die Menschen vor Ort direkt profitieren, ihre Homestays werden besetzt und es findet ein kultureller Austausch statt. Und wir? Können das wahrscheinlich schönste Tauchgebiet der Welt entdecken und bekommen authentische Einblicke in das lokale Leben. Eine Win-Win Situation.
Dive Safari Tag 4
Der nächste Tag soll ganz im Zeichen des Mantas stehen (oder wie die Tauchguides sagen: Flippy Flappy). In Raja Ampat sind die großen Rochen allgegenwärtig, zumindest in der Manta Saison von Oktober bis April.
Tauchgang 7: Manta Sandy
Umso aufgeregter bin ich, als wir unseren ersten Tauchgang des Tages bei Manta Sandy starten. Diese Tiere sind in Raja Ampat stark geschützt, weshalb das Tauchen an manchen Plätzen nur mit vorheriger Genehmigung, festgelegten Zeitfenstern und in kleinen Gruppen erlaubt ist. Entsprechend sicher bin ich mir, einen Mantarochen zu Gesicht zu bekommen. Voller Neugierde starre ich auf die beiden Felsen Unterwasser, die sogenannte „Cleaning Station“, an der sich Mantas von kleinen Putzerfischen säubern lassen.
Aber nichts. Manta Sandy bleibt wie ausgestorben. Nur ein paar Clownfische, Nemo und seine Freunde, bringen mich kurz zum Schmunzeln. Ansonsten verläuft der Tauchgang eher enttäuschend.

Aber schon die nächsten beiden Tauchgänge machen diesen Rückschlag mehr als wett.
Tauchgang 8: Sawandarek Jetty
Mein Favorit ist der Sawandarek Jetty. Auch dieser Tauchspot ist nicht besonders tief, und irgendwie mag ich das. Während unseres Tauchgangs funkelt das Sonnenlicht in wunderschönen Strahlen und sorgt für eine magische Atmosphäre. Unter dem Steg sammeln sich unzählige bunte Fische in allen Formen und Farben: Bannerfische, Batfische, gestreifte Sergeants und Gelbrücken-Füsiliers. Wir beobachten, wie Schildkröten gemächlich zur Oberfläche gleiten, um Luft zu holen. Eine Schildkröte so groß wie ein Kleinwagen schläft unter einem Stein, eine weitere entspannt zusammen mit einem Remora (Schiffshalter) auf dem Kopf.



Diese Remoras saugen sich oft an große Meereslebewesen, um diese als „Taxi“ zu nutzen. Ich muss den gesamten Tauchgang über grinsen! So viele und große Schildkröten habe ich noch nie an einem Ort gesehen und ich bin total verliebt.
Surface Time auf einer Sandbank
Die Oberflächenzeit verbringen wir an diesem Tag an einem ganz besonderen Ort: Auf einer einsamen Sandbank im Meer im Süden der Insel Kri. Eine atemberaubende Kulisse und wieder ein Ort, den ich ohne die Dive Safari wahrscheinlich niemals gesehen hätte.

Tauchgang 9: Cape Kri
Beim letzten Tauchgang des Tages besuchen wir Cape Kri. Was sich hier für ein Unterwasser-Schauspiel bietet, ist kaum in Worte zu fassen. Aber ich versuche es:
Über mir zieht ein dichter Schwarm Füsiliere vorbei, dazwischen jagen Thunfische und Barrakudas. Mein Blick geht gerade aus und ich entdecke eine Schildkröte. Moment, nein! Da sind zwei! Die eine schwimmt auf die andere zu und beißt ihr in den Schwanz. Es folgt ein regelrechter Schildkröten-Streit, denn die andere scheint nicht so erfreut über den Annäherungsversuch zu sein. Während die beiden streitend davonschwimmen, entdecke ich in der Ferne einen Hai, der seine Bahnen zieht. Gleich dahinter ein riesiger Napoleon-Lippfisch. Links von mir verfolgt mich ein neugieriger Batfisch, ach was sag ich: fünf oder sechs sind das! Vor lauter Lächeln läuft meine Maske ganz voll. Als Nikson schließlich das Zeichen zum Aufstieg gibt, würde ich am liebsten noch bleiben. Es ist einfach zu schön hier unten.

Kri Island
Unsere letzte Unterkunft ist wieder eine idyllische Hütte am Strand von Kri. Was tagsüber jedoch wunderschön und gemütlich aussehen mag, entpuppt sich in der Nacht als Albtraum. Mitten in der Nacht entdecken wir Bettwanzen in unserem Bett und die Hängematte auf der Veranda reißt beim Versuch, mich darin umzudrehen, einmal von oben bis unten komplett durch.
Weil ich niemanden wecken möchte, bleibt mir nichts anderes übrig, als auf dem Gartenstuhl zu schlafen. Zwischen einer Armee von Termiten, die sich kreuz und quer über das Holz der Veranda verteilen. Von Schlaf ist hier keine Rede – ich mache kein Auge zu und bin heilfroh, als ich am Horizont endlich die Sonne aufgehen sehe.

So etwas kann natürlich passieren. Die Unterkünfte auf Raja Ampat sind oft sehr schlicht und einfach gehalten. Auch die Mahlzeiten folgen einem Muster. Reis bildet die Grundlage, dazu gibt es Gemüse, Fisch oder Tofu. Wer Luxus erwartet, ist hier falsch. Gerade diese Ursprünglichkeit ist es, was Raja Ampat ausmacht und für ein authentisches Abenteuer sorgt.

Dive Safari Tag 5
Den letzten Tauchgang der Dive Safari wollte ich eigentlich nochmal so richtig genießen, aber ich kann meine Augen kaum offen halten, als wir uns auf dem Weg zum Chicken Reef machen. Ich kippe mir einen Becher starken Schwarztee hinter die Binde und versuche, irgendwie wach zu bleiben. Ins Wasser springe ich natürlich trotzdem und wir machen einen letzten kleinen Drift Dive.

Raja Ampat ist eigentlich bekannt für Strömungen. Viele der spektakulärsten Tauchplätze leben geradezu von diesen kräftigen Wasserbewegungen, denn sie bringen nährstoffreiches Wasser, ziehen große Fischschwärme an und machen die Riffe so lebendig. Umso überraschender war es, dass wir während unseres Trips nur zwei Tauchgänge mit leichter Strömung erlebt haben.
Nach 5 Tagen und 4 Nächten kommen wir schließlich gegen Mittag wieder am Steg von Scuba Republic an.
Podcast Live von der Dive Safari
Höre in unsere Podcastfolge rein, die wir live während der Dive Safari in Raja Ampat aufgenommen haben. Dort bekommst du authentische Einblicke und tolle Aufnahmen aus der Region zu sehen. Es lohnt sich!
Was kostet die Dive Safari in Raja Ampat?
Die 5-Tägige Tauchsafari mit Scuba Republic kostet 750 USD pro Person. Darin enthalten sind:
- 3 Mahlzeiten / Tag
- Unterkunft in den Homestays
- Trinkwasser, Tee und Kaffee
- Snacks (z. B. Kekse & Früchte)
- Dive Guide (ratio 1 : 4)
- Gewichte und Tanks
Hinzu kommen noch Gebühren für Equipment sowie die Marine Park Fee und die Eintrittsgebühr, die bei Einreise zu entrichten sind. Gegen ein kleines Entgelt werden auch Softdrinks und Bier angeboten.
Hier kommst du zur Buchungsseite der Tauchsafari bei Scuba Republic.
Fazit Dive Safari
Die Dive Safari in Raja Ampat mit Scuba Republic war eines der besten Erlebnisse, das ich auf Reisen je hatte! Und dabei übertreibe ich nicht.
Während der Tauchgänge habe ich mich zeitweise völlig verloren und bin nicht nur physisch, sondern auch innerlich vollends in die Unterwasserwelt eingetaucht. Auf diesem kleinen Fleckchen Erde ist die Welt noch in Ordnung. Es fühlt sich an, als sei man auf einem anderen Planeten. Einem, an dem die Zeit stehen geblieben ist.
Eine Sache, die ich am Tauchen in Raja Ampat wirklich cool finde ist die Tatsache, dass man im Vergleich zu anderen Tauchspots auf der Welt überall seinen Safety Stop direkt am Riff machen kann. Denn bekanntlich verschwinden die Farben der Unterwasserwelt, je tiefer man taucht. So kann man während seines Safety Stopps weiterhin gemütlich das Riff entdecken und alles in prächtigen Farben sehen.
Nach nun mehr als 100 Tauchgängen auf der ganzen Welt kann ich sagen: Für mich ist Raja Ampat der schönste Ort zum Tauchen! Aber nicht nur die Tauchgänge waren fantastisch, sondern das ganze Erlebnis mit Scuba Republic. Die wunderschönen Unterkünfte, das lokale Essen, das Leben auf den Inseln. Die Dive Safari war ein gelungener Ausflug, den ich hoffentlich lange in Erinnerung halten werde.
Ich sage das wirklich nicht oft, aber nach Raja Ampat werden wir sicherlich zurückkehren. Zum letzten Paradies. Dorthin, wo die Welt noch in Ordnung ist.
Dieser Artikel entstand in Kooperation mit ScubaRepublic Raja Ampat. Meine Meinung und Erlebnisse bleiben davon unberührt.