Als wir am ersten Tag auf einer Bank vor unserem Hostel sitzen, werden wir sofort angesprochen. „Hello, can I help you?“ Erschrocken schauen wir nach oben. Ein Mann mittleren Alters mit knatschroter Brille lächelt uns förmlich an.
Er zeigt auf den Stadtplan, den wir in der Hand halten, und redet drauf los. Ohne, dass wir nachgefragt haben erklärt er uns wo wir ein Busticket kaufen können und wo die nächste Bushaltestelle ist. Man merkt, dass er sich bemüht deutlich zu sprechen. Egal ob du ein Bankkonto eröffnest oder schnell im Supermarkt Brötchen kaufen möchtest. Immer wirst du hier mit einem „Hello, how are you?“ begrüßt. Zuerst dachten wir, das wäre eine retorische frage zur Begrüßung, auf die man nicht antworten muss. Allerdings haben die Australier tatsächlich Interesse daran, zu erfahren wie es dir geht. Nicht selten entsteht dann mit dem Kioskverkäufer von nebenan ein kurzes, nettes Gespräch. Als wir durch die Stadt laufen, sehen wir kaum gestresste Gesichter – im Gegenteil. Man wird fast mitgerissen von dieser fröhlichen Aura, die die Einheimischen ausstrahlen.
Der erste Tag verläuft ziemlich chaotisch. Nach einer kurzen Nacht (in der wir aber wirklich gut schlafen konnten) gibt es in der Küche des Hostels Frühstück. Es liegen Toastbrot und ca. 10 unterschiedliche Marmeladensorten bereit. Zugegeben, ein ausgewogenes Frühstück sieht anders aus, aber immerhin bekommen wir etwas. Um 12:30 Uhr sind wir mit den Backpackern verabredet, welche wir den Tag zuvor bei Ankunft am Flughafen getroffen haben. Wir erkunden gemeinsam die Stadt und erledigen wichtige Dinge, die man bei Ankunft in Australien in den ersten Tagen machen sollte. Ein Bankkonto haben wir schon von zu Hause aus beantragt. Hier mussten wir nur noch zu einer Filiale gehen, um uns zu identifizieren. Die Bankkarte wird uns nun innerhalb der nächsten Tage an unser Hostel geschickt. Das komplizierteste ist an diesem Tag tatsächlich die SIM-Karte. Hierfür klappern wir unzählige Geschäfte ab. Da es in Australien kein wirklich gutes Internet gibt, dafür aber das Mobilfunknetz sehr gut ausgebaut ist, sind Prepaid-Karten mit Internet ein Verkaufsschlager. In jedem Laden hängen Karten von verschiedenen Anbietern, und eine ist immer besser als die Andere. Ich habe mir schon sofort nach Ankunft am Vorabend eine Karte kaufen müssen, damit wir per Telefon ins Hostel einchecken konnten. Natürlich haben wir uns schon vor unserer Abreise über die verschiedenen Angebote informiert, aber meinen Favoriten gab es da leider nicht. Also habe ich mich für eine Karte von Optus entschieden. Anrufen und SMS funktionieren nach der Aktivierung, aber das mobile Internet nicht. Der junge Mann im Shop versucht mir daraufhin weiszumachen, dass das natürlich an meinem Handy läge und er mir ein gutes verkaufen kann. Natürlich. Beim Besuch eines anderen Optus-Shops konnte mir dann endlich einer helfen. Innerhalb von 2 Minuten. Jaja, mein Handy. Bei Peters Handynummer von Telstra gab es keine Probleme. Telstra war auch meine erste Wahl, da die Netzabdeckung damit einfach am besten ist. In den großen Städten ist das zwar kein Problem, aber sonst werden wir dann wohl auf Peters Handy zurückgreifen müssen.
Die Taxfilenumber haben wir mit freiem WLAN im MC Donald’s beantragt. Free WiFi gibt es in Sydney zum Glück vielerorts, allerdings reicht das auch nur gerade so, um Nachrichten zu empfangen und zu versenden. Als es dunkel wird machen wir uns auf den Weg, um Sydneys Skyline samt Opera House bei Nacht zu sehen. Von der Harbour Bridge aus hat man einen wunderbaren Blick über die komplette Innenstadt. Nach 9 Stunden Marathon durch die Stadt begeben wir uns alle wieder müde in unsere Hostels.
Der nächste Tag soll etwas entspannter werden. Wir begeben uns wieder in den Kiosk nebenan und kaufen eine sogenannte „Opal Card“. Mit dieser ist es uns möglich, nach Aufladung eines Guthabens im Gesamten Bundeststaat New South Wales mit allen Verkehrsmitteln zu fahren. Beim Ein- und Aussteigen muss diese immer vor einen Leser gehalten werden. Beim Aussteigen wird dann der Betrag für die Fahrt von der Karte abgezogen. Sonntags kostet eine Fahrt dann sogar nur 2,50$, egal wie weit man fährt. Dieses Angebot werden wir dann wohl für eine Fahrt zu den Blue Mountains nutzen. Mit gepackten Badesachen fahren wir mit dem Bus zu Sydneys bekanntesten Strand – dem Bondi Beach. Nach 20 Minuten Busfahrt halten wir das erste mal in unserem Leben unsere Füße in den Pazifischen Ozean. Der Wind weht durch die Haare, die Wellen sind wahnsinnig hoch. Wir können Surfer sehen, es riecht nach Salz. Meiner verschnupften Nase tut es gut. Der Sand unter unseren Füßen ist weich. Wir sind glücklich. Leider bleibt es auch bei einem Fußbad. In New South Wales ist zurzeit noch Frühling und das Meer ist so kalt, dass alles, was über die Fußknöchel geht, zur Mutprobe wird.
An einer Klippe am Rande des Bondi Beaches gibt es ein berühmtes Schwimmbad. Von diesem kann man über einen Wanderweg an den Klippen entlang bis nach Bronte laufen („Bondi to Bronte Walk“). Unterwegs müssen wir alle 2 Minuten anhalten, um Fotos zu machen. Über 6 Kilometer sind immer wieder wunderschöne Aussichtpunkte verteilt. Die Hohen Wellen schlagen an die Felsen und zeigen ein tolles Naturschauspiel. Sandsteine stehen von den Klippen ab, auf welche man sich (wenn man keine Höhenangst hat) auch hinsetzen kann. Dieser Weg gilt als einer der schönsten Australiens und das können wir definitiv bestätigen.
Traumhaft schön aber nix für mich. Mich zieht es dann im die Tiefe…..
Wunderschön, wirklich.. ach übrigens: hier auf der Arbeit ist es auch sehr schön 😉 nein quatsch – hier spricht der pure Neid. Geniest es! und ja – überall auf der Welt habe ich immer wieder die Erfahrung gemacht, dass die Einheimischen voll offen und hilfsbereit sind und habe es mir zur Aufgabe gemacht, dies auch in meinen bescheidenen Wirkungskreis hier in Stuttgart und Umgebung umzusetzen 🙂 Liebe Grüße ans andere Ende der Welt
?tolle Bilder. Hab leider Höhenangst. Würde es trotzdem versuchen, wenn man schon mal da ist. ? Einfach herrlich. Was soll ich noch sagen. Bin gespannt auf alles weitere. Ich glaub ich mach mal die Heizung an. Lg ans andere Ende der Welt ?
Soo schön. ? Ihr habt mich auf eine kleine Zeitreise begeben. Zurück in das Jahr 2013 als ich auch diesen Walk gemacht habe. Dieser ist echt unglaublich schön. ? Genießt es.
Und ich bin schon ganz gespannt wie euch die Blue Mountains gefallen. Leider ein Ort,wo ich es noch nicht hin geschafft habe. 🙁
Oh das freut uns! ? leider war das letzte Stück des Weges ab Bronte wegen Sturmschäden gesperrt, aber der Rest war super 🙂
Wir sind auch gespannt auf die Blue Mountains. Wird wohl nur leider etwas voll sein dort ?
Oh ja, sieht alles wirklich gut aus.
Viel Spaß Ihr beiden
Von Mama Luise und Papa Klaus
Dankeschön ??