Wir haben geheiratet, und wo könnte man seine Flitterwochen besser verbringen als mit einem Toskana Roadtrip? Mit ihren eindrucksvollen Mittelalterstädten und einer malerischen Landschaft wie aus dem Bilderbuch zählt die Toskana zu einer der schönsten und beliebtesten Regionen Italiens. Davon abgesehen, dass Pizza und Pasta nie ein schlechter Deal sind, war es vor allem die Liebe zu Italien und die Sonne, die uns in die Toskana lockte.
In diesem Artikel teile ich unsere 14 Tage Roadtrip Route durch die Toskana, berichte von meinen Eindrücken der einzelnen Orte und gebe dir Tipps für Unterkünfte und Restaurants.
Die Anreise
„Ein bisschen der Sonne entgegen.“
Mit diesen Worten beantworten wir die Frage, wohin unser Flitterwochen-Roadtrip führen wird. Und das kann zu diesem Zeitpunkt jeder verstehen, denn es ist Ende September und in Deutschland hat man die Sonne zuletzt am Tag unserer Hochzeit gesehen. Doch wie sagt man so schön? Um die guten Dinge erst so richtig wertschätzen zu können, muss man vorher etwas leiden. Und wie ich das tue! Denn unser Weg nach Italien führt direkt durch die herbstlich-kalte Schweiz. Oder eher winterlich. Wir entscheiden uns für die Route über den Furka- und Gotthardpass. Auf dem Weg nach oben klettert das Thermometer unter 0 Grad Celsius, sodass es plötzlich sogar anfängt zu schneien. Wie ironisch, dass wir auf dem Weg zur Sonne erstmal durch Schnee fahren müssen. Dies zeigt sich dann zum Glück aber relativ schnell. Nach dem Gotthard-Pass bricht die Wolkendecke und als wir über die Grenze nach Italien rollen, werden wir mit milden 21 Grad begrüßt. Hallo Sonne, hallo Italien!
Toskana Roadtrip Route
Unsere Route für den Roadtrip durch die Toskana (Dauer: ca. 14 Tage) beinhaltet folgende Stopps:
Florenz – San Gimignano – Monteriggioni – Siena – Scarlino – Massa Marittima – Populonia – Elba – Saturnia – San Filippo – Pienza – Pisa
Falls du noch etwas mehr Zeit hast und die Route um Norditalien erweitern möchtest, findest du in einem weiteren Artikel von mir alle Highlights und sehenswerte Stopps in dieser Region. Im nachfolgenden werde ich genauer auf die einzelnen Orte entlang der Route eingehen und Tipps für Sehenswürdigkeiten, Unterkünfte und Restaurants geben.

Tipps für deinen Toskana Roadtrip
- Versuche, deinen Roadtrip durch die Toskana in der Nebensaison zu machen und die Ferien zu umgehen. Wir waren eine Woche nach Ende der süddeutschen Sommerferien dort und freuten uns über weniger überlaufene Innenstädte und angenehm milde Temperaturen.
- Parkplätze in Italien sind Mangelware und – genauso wie die Straßen – ziemlich eng. Ich würde empfehlen, bei der Buchung einer Unterkunft immer darauf zu achten, dass diese über eine Parkmöglichkeit verfügt. Bist du mit einem Camper oder einem größeren Fahrzeug unterwegs, lohnt es sich auch nachzufragen, ob die Zufahrt zum Gelände mit einem Fahrzeug dieser Größe überhaupt möglich ist.
- Möchtest du in deinem Fahrzeug schlafen, gibt es eine Menge wunderschöner und guter Campingplätze im ganzen Land. Es gibt auch Parkplätze, auf denen die Übernachtung im Camper gestattet ist, solange man sich an die Regeln hält und seinen Müll wieder mitnimmt. Wir haben für unsere Suche die App Park4Night genutzt.
- Einige Städte in Italien, darunter auch Florenz oder Pisa, sind in verkehrsberuhigte ZTL-Zonen aufgeteilt. Sie umfassen einen Großteil der Altstädte und nahezu alle touristischen Highlights. Das befahren dieser Zonen ist innerhalb bestimmter Zeiten nur mit vorheriger Genehmigung erlaubt. Sie ist mit Schildern gekennzeichnet, die aber meiner Meinung nach eher unscheinbar am Straßenrand stehen und gerne auch mal übersehen werden können. Durchfährt man diese während der aktiven Zeiten, riskiert man ein Bußgeld. Deshalb ist es ratsam, außerhalb zu parken und den Bus in die Innenstädte zu nehmen.
Die Route im Detail
Florenz
Gepflasterte Straßen, das Piano, Opern, die Italienische Sprache: Florenz ist nicht nur Hauptstadt der Toskana, sie ist auch der Ursprungsort für viele Dinge, die für uns heute selbstverständlich sind. Spannende Charaktere und berühmte Persönlichkeiten wie Michelangelo oder Galileo Galilei nannten die Stadt am Arno ihr Zuhause. Sie wird auf italienisch Firenze genannt und ist ein Must-Do für deinen Toskana Roadtrip.

Wir kamen erst am Abend in der Stadt an und parkten unser Auto außerhalb auf einem Friedhofparkplatz, um die oben genannte ZTL zu umgehen. Von dort fahren regelmäßig Busse der Linie 25 für wenige Euro nach Florenz rein. Wir schlenderten etwas durch die wunderschöne Altstadt, aßen unsere erste italienische Pasta und ließen uns durch die Gassen bis zum Arno treiben.
Cattedrale di Santa Maria del Fiore
Ich habe wirklich schon viele Kirchen gesehen, aber der Dom von Florenz (it. Duomo di Firenze) zählt definitiv zu den Schönsten, die ich jemals gesehen habe! Er ist die viertgrößte Kirche in Europa und obwohl er bereits 1367 fertiggestellt wurde, wurde dessen Fassade erst im 19. Jahrhundert vollendet. Der Eintritt in den Dom selbst ist zwar kostenlos, der Besuch der Kuppel ist jedoch kostenpflichtig.

Palazzo Vecchio
Ein weiteres historisches Wahrzeichen von Florenz ist der Palazzo Vecchio, das ehemalige Rathaus der Stadt. Das Gebäude war einst der Wohnsitz der Medici-Familie, eine einflussreiche florentinische Dynastie, die vom 15. bis ins 18. Jahrhundert die Toskana regierte und große Kunstwerke der Renaissance förderte. Außerhalb des Palastes findest du Statuen von Persönlichkeiten wie Michelangelo oder Donatello.

Ponte Vecchio
Eine meiner liebsten Sehenswürdigkeiten in Florenz ist die Ponte Vecchio, die älteste Brücke der Stadt. Sie bietet sowohl von außen als auch direkt auf der Brücke wunderschöne Fotospots. Zu Zeiten der Familie Medici durften sich auf der breiten Ponte Vecchio lediglich Gold- und Silberschmiede ansiedeln, um ihre Wahren zu verkaufen. Heute findet man auf der Brücke kleine Läden aller Art, von Handwerkskunst bis Schmuck. Die Shops sind bei unserem Besuch am späten Abend leider bereits geschlossen, aber dafür treffen wir auf einen Straßenkünstler, der mit seinen italienischen Liedern für eine tolle Stimmung sorgt.


Piazza della repubblica
Die Piazza della repubblica war einst das florierende Zentrum von Florenz. Ein Großteil der Fläche wurde früher als Markt (Mercato Vecchio) genutzt. Um den Platz zu vergrößern, mussten im späten 19. Jahrhundert viele historische Gebäude aus dem Mittelalter weichen, darunter Kirchen, Türme oder auch Wohnhäuser und Cafés. Einzig das Renaissance-Gebäude »Loggia del Pesce von Vasari« wurde während der städtischen Umbauarbeiten ab- und mit Orginialmaterial auf der Piazza dei Ciompi wieder aufgebaut. Heute steht auf der Piazza della repubblica ein historisches Kinderkarussell und einige Cafés.

Piazzale Michelangelo
Für den Ausblick vom Aussichtspunkt Piazzale Michelangelo sind wir am Ende unseres Roadtrips sogar nochmal nach Florenz gefahren, denn – Schande über uns – wir hatten ihn beim ersten Besuch einfach vergessen! Aber zum Glück sind wir nochmal hingefahren, denn der Ausblick auf Florenz zum Sonnenaufgang war fantastisch.


Es gibt noch viele weitere Sehenswürdigkeiten in Florenz. Vor allem Museen und Kunstgalerien gibt es in der Stadt zu genüge. Wer etwas mehr Zeit hat, kann durchaus mehrere Tage in der Stadt verbringen.
Restaurants in Florenz
Für unsere erste Pasta in Italien haben wir uns die Osteria Garbo Toscana ausgewählt. Das war aber eher Zufall, denn eigentlich waren wir auf dem Weg zur Garbo Pizzeria und sind dann versehentlich in der Osteria gelandet und haben erst beim Blick auf die Karte gemerkt, dass wir am falschen Ort sind. Die Pizzeria befindet sich nämlich ein paar Meter weiter die Straße runter. Das war aber nicht schlimm, denn die Pasta war der absolute Hammer! Da die Pizzeria und Osteria zusammengehören, kann ich beides guten Gewissens empfehlen.
Adresse Osteria: Via Faenza, 62R, 50123 Firenze FI, Italien
Adresse Pizzeria: Via Faenza, 53r, 50123 Firenze FI, Italien
San Gimignano
Von Florenz fuhren wir etwas mehr als 50 Kilometer nach San Gimignano, das schon von weitem gut sichtbar auf einem Hügel thront. Es wird auch »mittelalterliches Manhattan« oder »Stadt der Türme« genannt, denn im 12. Jahrhundert besaß San Gimignano in Summe 73 (!) Türme als Symbol von Reichtum und Macht. Davon sind heute noch wenige übrig, was der Stadt beim Anblick aus der Ferne eine kleine Skyline verleiht.

Der historische Stadtkern lässt nur erahnen, wie das Leben in den Gassen zu Zeiten des Mittelalters gewesen sein muss. Er ist so gut erhalten, dass er den UNESCO Weltkulturerbe Status trägt und täglich viele Touristen anlockt. Die Stadt war und ist außerdem ein wichtiger Knotenpunkt für die Pilger auf der Via Francigena. Ein bedeutender Pilgerweg, der auf einer Länge von ca. 400 Kilometer die Städte Canterbury und Rom verbindet.



Restaurants in San Gimignano
Gelateria Dondoli
Wenn man in San Gimignano ist, muss man auf jeden Fall eine Kugel Eis bei Sergio Dondoli probieren. Seine handgemachten und kreativen Eissorten machten ihn zum Eis-Weltmeister. Dondoli ist weltbekannt und hat schon so einige Prominente in seine Eisdiele gelockt, deren Bilder die Wände ziehren. Man kann sogar einen Kurs belegen, in welchem einem die Kunst der Eisherstellung von Dondoli höchstperönlich erklärt wird.

Adresse Gelateria Dondoli: Piazza Della Cisterna, 4, 53037 San Gimignano SI, Italien
San Gimignano scheint ein Ort des guten (und teuren) Geschmacks zu sein, denn bei unserem Besuch sind wir an so einigen Sterne-Restaurants vorbeigeschlendert. Wer also gerne etwas mehr in die Tasche greifen- und hochkarätiges Sterne-Essen auf seinem Teller probieren möchte, der wird in der Stadt auf jeden Fall fündig.
Monteriggioni
Noch viel kleiner als San Gimignano, aber nicht weniger authentisch ist das kleine Burgdorf Monteriggioni, das sich auf dem Hügel Monte Ala befindet. Das hübsche Stadtbild innerhalb der gut erhaltenen mittelalterlichen Burgmauern wird vor allem mit der Drohne deutlich. Kein Wunder, dass das Dorf zu den schönsten Sehenswürdigkeiten in der Toskana zählt. Das Leben spielt sich rund um den Piazza Roma ab. Hier gibt es kleine Cafés, Restaurants und Souvenirläden. Es lohnt sich für einen kleinen Zwischenstopp auf der Roadtrip Route, aber man hat auch relativ schnell alles einmal gesehen. Wir haben hier ca. 1 Stunde verbracht, bevor es für uns weiter nach Siena ging. Übrigens: das Chianti-Gebiet zwischen Florenz und Siena zählt zu den schönsten Landschaften Italiens! Perfekt für einen Roadtrip. 😉

Siena
»Schaut euch unbedingt Siena an, wenn ihr in der Toskana seid!«
Diesen Satz haben wir während unseres Toskana Roadtrips mehr als einmal gehört. Auch Siena hat, wie soll es anders sein, einen wunderschönen historischen (und unversehrten) Stadtkern aus dem Mittelalter mit typisch-italienischem Flair, vielen Cafés und Restaurants. Damit reiht auch sie sich in die Liste des UNESCO Weltkulturerbes ein. Besonders beeindruckend ist die Piazza del Campo, ein großer Platz im Herzen Sienas, auf welchem auch schon James Bond in Quantum Trost seine Runden drehte und wo das jährliche Pferderennen Palio di Siena stattfindet.

Tipp: Die toskanischen Mandelkekse »Riccicarrelli« haben in Siena ihren Ursprung. Du findest sie im Dolce Siena Craft oder in der Pasticceria Nannini. Unheimlich lecker und große Empfehlung!

Scarlino
In Scarlino tauschten wir unser Bett im Auto gegen einen kleinen Bungalow auf einem Campingplatz. Das Vallicella Glamping Resort liegt am Fuße des verschlafenen Bergdorfes Scarlino, etwa 20-30 Minuten zu Fuß entfernt, und bietet alles was das Camper-Herz begehrt: Von normalen Stellplätzen für Wohnmobil und co. bis hin zu Glamping Zelten und Bungalows für die ganze Familie oder Freunde.

Vor allem aber haben wir dort in der Pizzeria des Campingplatzes die beste Pizza unseres Toskana Roadtrips gegessen. Die war so lecker, dass wir gleich drei mal hintereinander dort essen waren. Es bietet sich außerdem gut für Sternfahrten nach Massa Marittima und Populonia an. Von Scarlino hat man eine wunderschöne Aussicht auf die Weinberge der Toskana, vor allem zum Sonnenuntergang.
Massa Marittima
Im Gegensatz zu Scarlino herrscht im Stadtkern von Massa Marittima etwas mehr Leben. Aber vor allem sind es Einheimische, die an diesem Sonntag die Gassen der Stadt füllten. Herzstück des Ortes ist die Piazza Garibaldi mit der Kathedrale San Cerbone, wo sich einige Cafés, Restaurants und Souvenirläden befinden.



Die Stadt entstand hauptsächlich durch die reichen Vorkommen von Silber, Kupfer und Pyrit in der Colline Metallifere. Dank dieser Bodenschätze gelangte Massa Marittima im 13. und 14. Jahrhundert zu enormen wirtschaftlichen Reichtum und Ansehen. Wir spazierten entlang der Stadtmauern, genossen den Ausblick auf die Umliegende Landschaft (an gutem Wetter kann man sogar bis nach Elba und Korsika blicken) und ließen uns durch die Gassen treiben.
Restaurant in Massa Marittima
Ganz versteckt in einer kleinen Gasse befindet sich ein richtig gutes Restaurant: La Tana die Brilli. Es hat nur wenige Tische und es wird kein Englisch gesprochen – authentischer geht’s nicht! Wir hatten Glück, dass wir noch zwei Plätze bekamen, denn nach uns wurden alle wieder weggeschickt. Es ist eines der wenigen Restaurants in der Region mit einer großen vegetarischen Auswahl. Geschmacklich eine 10/10!



Adresse: Vicolo Ciambellano, 4, 58024 Massa Marittima GR, Italien
Populonia
Populonia ist der kleinste Ort auf diese Liste, geschichtlich aber von hoher Bedeutung.
Denn es ist die einzige etruskische Küstenstadt. Falls du dich jetzt fragst, was »etruskisch« bedeutet, hat Google folgende Antwort dazu: »Die etruskische Dodekapolis war der Bund der zwölf wichtigsten Stadtstaaten der Etrusker, die sich in Mittelitalien befanden.«
Das Volk der Etrusker lebte in Nord- und Mittelitalien, dem damaligen Etrurien, dass heute in die Gebiete Toskana, Latium und Umbrien aufgeteilt ist.

Populonia ist klein. Also wirklich verdammt klein. Der Parkplatz ist fast größer als Populonia selbst. Es befindet sich in einer süßen Festung und besteht lediglich aus zwei Straßen, wo sich Restaurants und Cafés aneinander reihen. In unmittelbarer Nähe befindet sich der »Parco Archeologico di Baratti e Populonia«, ein archäologischer Park mit Resten der etruskischen und römischen Stadt. Der Park war bei uns allerdings geschlossen, sodass unser Besuch nur von kurzer Dauer war.
Elba
Sofort nach der Ankunft war mir klar, dass Elba mein persönliches Highlight unseres Roadtrips durch die Toskana werden würde. Die Autofähre brachte uns innerhalb von einer Stunde vom Festland auf die Insel. Es gibt mehrere Fähranbieter, wir nutzten Moby Lines und waren sehr zufrieden.

Für unsere Zeit auf Elba hatten wir uns eine besondere Unterkunft ausgesucht und buchten ein Tippizelt mit Blick aufs Meer direkt vor der Villa Conti über AirBnB. Ich mochte die Stimmung und den Ausblick dort oben, vor allem zum Sonnenaufgang und am Abend, wenn die Lichter an waren.

Wandern auf Elba
Da wir aber noch etwas Zeit bis zum Check-In hatten, beschlossen wir, noch eine kleine Wanderung zu machen. Wir stellten unser Auto am Parkplatz »Le Panche« ab und starteten mit unserer Wanderung zum Cima del Monte.

Auf dem Weg nach oben zeigte sich Elba von seiner schönsten Seite. Die ganze Zeit über hatten wir einen fantastischen Blick über die komplette Insel, das Meer und das Castello del Volterraio. Das ist natürlich nur einer von unzähligen Wanderwegen der Insel. Auch rund um den Monte Capanne und entlang der Küste finden sich tolle Wanderwege auf Elba.

Adresse Parkplatz: 57039 Rio, Province of Livorno, Italien
Tauchen auf Elba
Als passionierte Taucher konnten wir es uns natürlich nicht entgehen lassen, die Unterwasserwelt vor Elba zu entdecken. Also buchten wir zwei Tauchgänge bei Scottolonda Divers in Lacona und fuhren schon am nächsten Tag mit dem Boot raus. Ich will nicht lügen, die Tauchgänge waren im Vergleich zu Asien mit 23°C verdammt kalt. Aber dennoch war die Unterwasserwelt beeindruckender, als ich dachte. Wir sahen zu, wie Barrakudas Sardinen jagten, entdeckten Oktopusse, unzählige Muränen tauchten zwischen riesigen Felswänden und einzelnen bunten Korallen hindurch. Leider hatten wir nur dieses mal keine Kamera dabei, um die Tauchgänge festzuhalten. Fazit: Kann man auf jeden Fall mal machen!
Adresse Tauchschule: Viale dei Golfi, 359, 57031 Capoliveri LI, Italien
Auf den Spuren Napoleons
Elba war für eine kurze Zeit das Exil von Napoleon Bonaparte. Tatsächlich verbrachte er gerade mal ein Jahr auf der Insel, aber sein Aufenthalt hat Spuren hinterlassen, die noch heute sichtbar sind. So ist zum Beispiel seine eigens für das Exil kreierte Flagge noch heute die offizielle Flagge Elbas. Er erbaute außerdem zwei Häuser auf der Insel: Palazzina dei Mulini in Portoferraio für die Kaiserin Marie Luise, die ihn nie besuchte, und seine Privatresidenz Villa San Martino. Beide Gebäude sind heute Museen. Wir haben uns die Villa San Martino angesehen. Für 5 Euro Eintritt bekommt man hier einen Einblick in das Leben Napoleons, das wohl gar nicht so prunkvoll war, wie ich angenommen hatte.

Denn ich dachte zuerst, dass das große, stattliche Gebäude am Eingang seine Residenz war, aber nein. Dieses Gebäude wurde von der Regierung als Museum für ihn gebaut. Sein eigentliches Haus ist sehr viel bescheidener und versteckt sich dahinter.


Adresse Villa San Martino: Localita, Via di S. Martino, 57037 Portoferraio LI, Italien
Was kann man auf Elba sonst noch machen?
Auf Elba gibt es einige wunderschöne Orte, die es sich zu besuchen lohnt. Im Osten befinden sich süße Städte wie Capoliveri, Rio Nell‘ Elba oder Porto Azzurro, und der Westen der Insel besticht durch wunderschöne Strände und steile Klippen. Am besten schnappst du dir dein Auto oder eine Vespa und entdeckst die Insel auf eigene Faust. Eines ist garantiert: Egal wo du hinfährst, die Aussicht ist bombastisch.

Einer der schönsten Strände auf Elba ist der Spiaggia di Cavoli. Das Besondere an diesem Strand ist sein einzigartiges Mikroklima. Durch die Lage in der Bucht ist dieser Strand immer ein paar Grad wärmer als der Rest, was ihm vor allem in der Nebensaison zu einem der Top-Strände der Insel macht. Aber auch die Strände Fetovaia oder Morcone liegen in ruhigen Buchten und eignen sich daher perfekt zum Schwimmen.


Restaurants auf Elba
Dè degusteria elbana
Eines der besten Restaurants auf Elba ist das »Dè degusteria elbana« in Lacona. Für kleines Geld bekommst du hier authentische und frisch gekochte Gerichte. Mir haben die Cacio e Pepe so gut geschmeckt, dass ich sie drei mal bestellt habe! Das sind Pasta mit Peccorino und Pfeffer – mehr braucht es nicht für ein gelungenes Pastagericht. Die toskanische Küche zeichnet sich durch die Verwendungen von nur wenigen Zutaten aus. 😉

Adresse: Viale dei Golfi, 271/A, 57031 Lacona LI, Italien
Binomio La Pizzeria
Freunde der guten Pizza werden hier auf ihre Kosten kommen, denn das Binomio hat eine vielfältige und leckere Pizzakarte. Es befindet sich auf der Piazza in Capoliveri und die Pizzen sind für ihre Größe verhältnismäßig günstig. Für nur 8 Euro bekommst du bereits eine Margherita.

Adresse: Piazza Giacomo Matteotti, 57031 Capoliveri LI, Italien
MagnEtico
Dieses Restaurant ist ein must-eat für alle Vegetarier und Veganer. Das MagnEtiico Bistrò hat eine ausschließlich vegetarisch/vegane Karte mit leckeren Gerichten aus der italienischen und toskanischen Küche. Alles hausgemacht und so lecker, dass mir selbst jetzt beim Schreiben schon wieder das Wasser im Mund zusammenläuft.


Adresse: Via Vitaliani, 52, 57036 Porto Azzurro LI, Italien
Borgo del Poggio
Zunächst dachten wir, wir seien falsch. Denn Google Maps schickte uns bei unserer Suche nach einer Pizzeria direkt in einen kleinen Supermarkt. Aber tatsächlich stehen darin drei kleine Tische und ein riesiger Pizzaofen. Super gute Pizza und eine kleine Empfehlung, falls du dort vorbeikommst.

Adresse: Via della Fontanella, 13, 57030 Poggio LI, Italien
Nach fünf Tagen hieß es Abschied nehmen von diesem wunderbaren Fleckchen Erde und unserer tollen Unterkunft. Die Fähre brachte uns von Portoferraio zurück nach Piombino aufs Festland, von wo aus wir unseren Roadtrip durch die Toskana fortsetzten.
Toskanas‘ heiße Quellen: Cascate del Mulino & San Filippo
Etwas, das ich im Vorfeld nicht wusste: In der Toskana gibt es eine Vielzahl heißer Quellen, in denen man kostenlos baden darf. Die Bekanntesten sind die Cascate del Mulino in Saturnia, wo wir auch zuerst vorbeikamen. Dort gibt es sogar Umkleiden, Toiletten, Schließfächer und einen Kiosk mit leckeren Gerichten (jap, wir haben da tatsächlich die Pasta probiert und waren begeistert, kann man also guten Gewissens essen).
Etwas unbekannter sind die heißen Quellen San Filippo, die wir eher durch Zufall entdeckt haben. Hier gibt es keine Umkleiden oder Ähnliches, dafür ist es aber wesentlich entspannter, auch wenn oder gerade weil es eher ein Lost-Place ist .

Pienza
Weiter ging es durch das Val d’Orcia. Das Tal ist der Inbegriff toskanischer Landschaftsbilder, die jeder wahrscheinlich schon einmal gesehen hat. Beispielsweise das Landgut auf einem Hügel mit einer Zypressenallee als Einfahrt. Über hügelige, teils weiße Schotterstraßen, aber immer mit unglaublich schönen Ausblicken, erreichten wir pünktlich zum Sonnenuntergang das kleine Städtchen Pienza. Auch sie trägt UNESCO-Weltkulturerbestatus und war in meinen Augen eine der schönsten Städte (lag vielleicht aber auch an der Sonnenuntergangsstimmung). Aber ich habe mich sofort in die unversehrte Renaissance-Architektur und die vielen kleinen Gassen verliebt.

Aber auch der Blick auf die Stadt von weitem mit der hügeligen Landschaft ist für mich einfach ein Sinnbild der Toskana.

Restaurant Tipp in Pienza
Gute und günstige Pizza gibt es in der »Pizzeria Pummaro«. Einziges Manko: Der Besitzer des Ladens war (im Gegensatz zu seinen Angestellten) bei unserem Besuch echt nicht gut drauf, was dem Ganzen einen kleinen Dämpfer gab. Gegen die Pizza kann man aber wirklich nichts sagen, die war top.

Adresse: Piazza Martiri della Liberta, 2, 53026 Pienza SI, Italien
Pisa
Der letzte Stopp unseres Toskana Roadtrips war auch ein kleiner Bucketlist-Moment für mich: Einmal vor dem schiefen Turm von Pisa stehen. Und meine Güte, der ist wirklich schief! Ich war echt beeindruckt, denn auf Fotos sieht er meiner Meinung nach gar nicht mal so schief aus. (Wobei, wenn ich mir das Foto unten so angucke, dann vielleicht doch).

Warum ist der Schiefe Turm von Pisa schief?
Grund für die massive Schräglage des Turmes ist übrigens der viel zu weiche Boden in Pisa und eine Fehlplanung des Baus. Denn der Turm wurde im Mittelalter ohne notwendige Verdichtung gebaut, sodass dieser bereits nach kurzer Zeit absank. Nach über mehreren hundert Jahren Stillstand baute man einfach weiter – und setzte die restlichen Stockwerke des Turms versetzt obendrauf, um die Schieflage auszugleichen. Aber vergeblich, denn dadurch sank der Turm noch weiter ab und wurde nur noch schräger.
Mittlerweile hat man das Gebäude gesichert und wieder etwas begradigt, aber ein bisschen Schieflage hat man ihm aus Nostalgiegründen gelassen. Denn wo kämen wir denn hin, wenn unser bekannter schiefer Turm von Pisa plötzlich gerade wäre?

Was mich aber noch viel mehr beeindruckte waren die Menschenmassen. Und wie jede:r Einzeln:e das gleiche Foto von sich schoss. Wir ließen uns auf eine Bank nieder und beobachteten das Geschehen. Wie Ameisen wuselten die Menschen um den Turm herum. Aber ich will mich nicht beschweren, schließlich waren wir ein Teil davon.
Mit Pisa war unser Roadtrip durch die Toskana und damit auch unsere Flitterwochen abgeschlossen. Wenn du noch etwas Zeit hast, kannst du deinen Roadtrip durch Italien auf dem Rückweg mit Stopps in Norditalien erweitern. Alle relevanten Highlights und Orte in Norditalien habe ich in diesem Artikel zusammengefasst.
Fazit Toskana Roadtrip
Die Toskana hat einfach alles, was man für einen abwechslungsreichen Roadtrip braucht: die hügeligen Bilderbuchlandschaften mit ihren Weinbergen und den typischen Zypressen, die Mittelalterstädte auf den Bergen, eine der besten Küchen der Welt und dieses ganz besondere italienische Lebensgefühl.
Das Schöne an der Route ist, dass man nie lange unterwegs ist, da zwischen den einzelnen Stopps meist nur wenige Kilometer liegen. Mein persönliches Highlight war die Insel Elba, weil sie so vielfältig und vom Festland leicht zu erreichen ist. Aber auch die Städte Florenz und San Gimignano haben mir besonders gut gefallen.

Ich hoffe, dieser Blogartikel hat dir gefallen und du konntest dir daraus einige Tipps für deinen eigenen Roadtrip durch die Toskana sammeln. Du hast noch mehr Tipps oder schöne Orte, die du gerne mit mir teilen möchtest oder Fragen zur Route? Lass es mich in den Kommentaren wissen.