Housesitting: Leben wie Einheimische

In den letzten Monaten haben wir Housesitting für uns entdeckt und ich finde diese Option so genial, dass ich es gerne mit dir teilen möchte. Du fragst dich, wie du so günstig und nachhaltig wie möglich unterwegs sein kannst? Durch Housesitting kannst du nicht nur in Kontakt mit Tieren kommen, du kannst unterwegs auch noch Kosten für deine Unterkunft sparen und hast die Möglichkeit zu erfahren, wie Einheimische leben.

Gerade für längere Aufenthalte bietet sich Housesitting an. Du lebst für einen bestimmten Zeitraum in einem Haus oder einer Wohnung von Einheimischen, ohne dafür Miete zahlen zu müssen. Dies kann eine erhebliche Kostenersparnis sein, insbesondere wenn du mit begrenztem Budget reist. Das kann gerade in teuren Ländern wie Amerika, Kanada oder auch der Schweiz von Vorteil sein. Zudem ist es auch noch nachhaltig, da die Wohnung so nicht leer steht und weiterhin genutzt wird.

Was ist Housesitting?

Beim Housesitting ziehst du in das Haus oder die Wohnung von Einheimischen, während diese vereist sind. Beim Petsitting passt du zusätzlich auf die Haustiere von Einheimischen auf. Du übernimmst die Carearbeit wie Füttern, Gassi gehen, spielen, kuscheln und trägst dabei die Verantwortung für das Wohlergehen der Tiere. In den meisten Fällen haben die Haus- und Wohnungsbesitzer:innen auch ein oder mehrere Haustiere. Deshalb ist mit Housesitting auch oft Petsitting gemeint.

Beim Housesitting kannst du auf verschiedene Tiere treffen.
Oft haben Haus- und Wohnungsbesitzer auch Haustiere, auf die man aufpassen darf.

Zusätzlich können generelle Tätigkeiten wie Blumengießen, die Post anzunehmen, oder etwas Gartenarbeit anfallen. Als Gegenleistung darfst du kostenlos in dem Haus oder der Wohnung der oder des Einheimischen wohnen und alle Annehmlichkeiten nutzen.

Housesitting (oder in diesem Fall besser gesagt Petsitting) hat für beide Seiten Vorteile: Die Haustierbesitzer haben so die Sicherheit, dass ihr Zuhause weiterhin belebt ist und dass ihre Liebsten dort gut aufgehoben sind. Und du bekommst einen oder mehrere kleine Freunde auf Zeit und die Möglichkeit, günstig an einem bestimmten Ort zu leben.

Sitter werden in den verschiedensten Ländern gesucht, vor allem aber in Kanada, den USA, Australien und Europa.

Jess mit den Katzen beim Housesitting
Housesitting spart nicht nur Geld, es kann auch eine sehr dankbare Erfahrung sein.

Podcast über Housesitting

Kein Bock, so viel zu lesen? Kein Problem: In unserem Podcast sprechen wir über Housesitting und geben Tips, wie du an einen Housesit ohne Erfahrung kommst.

Housesitting: Ein Erfahrungsbericht

Unser erster Housesit passierte tatsächlich durch Zufall. Wir lebten während unseres Auslandssemesters bei einer Gastfamilie in San Diego und durften dort hin und wieder auf das Haus und deren beiden Corgis aufpassen. Das fanden wir ziemlich cool. Zu diesem Zeitpunkt wussten wir noch nicht, dass es für so etwas sogar eine Plattform gibt.

Als wir dann für Tobi’s Praktikum in die Schweiz gingen, traf uns beim Blick auf die Wohnungsanzeigen der Schlag, denn Zürich zählt zu den teuersten Städten der Welt. Mit einem Praktikantengehalt ist es uns unmöglich gewesen, an eine Wohnung zu kommen.

So fanden wir schließlich den Weg zu Trusted Houssitters*, einer Plattform für House- und Petsitting. Haus- und Haustierbesitzer:innen suchen dort nach vertrauenswürdigen Personen, die für einen gewissen Zeitraum die Verantwortung für deren Zuhause und deren Tiere übernehmen.

In der Zwischenzeit haben wir bereits 15 Sits gemeistert und auf die verschiedensten Tiere aufgepasst. Dabei hatten wir die unterschiedlichsten Charaktere kennenlernen dürfen: Vom kuscheligen Schmusekätzchen bis hin zum aufgeregten Welpen. Dennoch boten alle Sits wertvolle Erfahrungen. Wir verbrachten Zeit in Zürich, Luzern, Basel und Genf und konnten so das Leben in der Schweiz noch ein Stückchen besser kennenlernen.

Jess mit Siam-Kater Milo beim Housesitting in der Nähe von Zürich
Jess mit Siam-Kater Milo beim Housesitting in der Nähe von Zürich.

Wie komme ich an einen Housesit?

Es gibt verschiedene Plattformen für Housesitting. Wir können dir Trusted Houssitters* empfehlen. Die Plattform bietet eine bunte Mischung aus Gesuchen auf der ganzen Welt, die du mit Hilfe der Filterfunktion ganz einfach nach deinen Vorstellungen finden kannst. Den Suchfilter kannst du speichern, sodass du benachrichtigt wirst, sobald neue Sits eingestellt wurden.

Umfangreiche Profile mit Daten zur Unterkunft, Zeitraum, Tier und deinen Tätigkeiten helfen dir, den passenden Sit zu finden. Auch Bewertungen helfen dir dabei einen Überblick über die Personen hinter den Profilen zu bekommen.

Wenn das Profil und die Tätigkeiten zu dir passen, ist der nächste Schritt dich zu bewerben. Das Stöbern auf der Seite und die Suche nach Sits ist zunächst kostenlos. Möchtest du dich jedoch bewerben, benötigst du ebenso wie die Haus- und Haustierbesitzer:innen ein aussagekräftiges und kostenpflichtiges Profil.

Housesitting Kosten: Lohnt sich das?

Trusted Houssitters hat hierbei mehrere Preismodelle: Basic, Standard und Premium. Auf den ersten Blick mag der Preis etwas hoch erscheinen, aber glaub mir: Je nach Land hast du die Jahresgebühr schon nach wenigen Übernachtungen wieder drin, wenn du bedenkst wie viel du für eine Unterkunft zahlen würdest.

Katze im Korb
Die Gebühren für die Mitgliedschaft für Housesitting zahlen sich schon nach wenigen Tagen aus.

Wir persönlich haben uns für das Standard Modell entschieden zum regülären Preis von 169€ pro Jahr. Hier haben wir zusätzlich zu unbegrenzten Housesits auch noch einen Unfall- und Haftpflichtschutz, sowie im Falle der Fälle telefonischen tierärztlichen Rat.

Wenn du eine Mitgliedschaft abschließen möchtest, kannst du über diesen Link* und dem Code FREIGEREIST25 nochmal zusätzlich 25% auf den Jahresbeitrag sparen.

Housesitting: Tipps für deinen ersten Sit

Zu Beginn hast du natürlich noch keine Bewertungen gesammelt, auf die sich Haus- und Tierbesitzer:innen verlassen könnten. Mit einigen Tipps ist es jedoch nicht schwer deinen ersten Sit zu bekommen:

Dein Profil

Der erste Schritt ist nun also dir ein authentisches und aussagekräftiges Profil anzulegen. Denke immer daran, dass nicht nur du gerne wissen möchtest was beim Housesitting auf dich zukommt. Die Besitzer:innen möchten verständlicherweise auch gerne mehr über die Person erfahren, die bei ihnen einziehen und auf die Tiere aufpassen wird.

Hierbei gilt: Je detaillierter und authentischer du dich auf deinem Profil beschreibst, desto besser stehen die Chancen für einen Housesit auserwählt zu werden. Erfahrungen wie eigene Haustiere, Freiwilligenarbeit oder vorangegangene Sits außerhalb der Plattform sind natürlich von Vorteil, aber keine Grundvoraussetzung, um deinen ersten Sit zu bekommen.

Housesitting mit zwei Kuschelkatzen
Auch die Halter:innen möchten wissen, wer auf ihre Tiere aufpasst.

Viel wichtiger ist, welche Werte du vertrittst und was dich ausmacht. Hebe vor allem hervor weshalb du dieser Plattform beigetreten bist und welchen Vorteil die Besitzer:innen bekommen, wenn sie sich für dich entscheiden. Bei uns ist es zum Beispiel so, dass wir aufgrund unseres flexiblen Lebensmodells aktuell keine eigenen Haustiere haben können. Trusted Houssitters bietet für uns also die gelungene Möglichkeit trotzdem in Kontakt mit Tieren zu kommen und dabei auch noch so günstig wie möglich im Land zu sein.

Das richtige Foto

Wähle ein authentisches Profilfoto, auf welchem du gut zu erkennen bist, und am besten noch 2-4 zusätzliche Fotos aus. Wenn du Fotos mit Tieren hast, um so besser! Zeige den Haus- und Tierbesitzer:innen, dass du Erfahrung mit ihnen hast und dass sie dir vertrauen können.

Fotos mit Tieren zeigen, dass du Erfahrung hast.

Um die Authentizität deines Profils zu gewährleisten und somit die Chancen auf einen Housesit zu erhöhen, wird dich Trusted Houssitters nach deiner Email-Adresse, Telefonnummer und deinen Ausweis fragen.

Externe Rezensionen

Um dein Profil freischalten zu können, benötigst du außerdem externe Rezensionen. Hierfür kannst du Angehörige, Freunde oder vielleicht sogar Menschen, für die du bereits auf Haustiere aufgepasst hast fragen, ob sie für dich 1-2 Sätze verfassen können.

Die Bewerbung

Auch bei der Bewerbung gilt es ein paar Dinge zu beachten. Die Nachricht sollte immer direkt an die jeweilige Person gerichtet und der Text an den Housesit angepasst sein. Stelle daher sicher, dass du dir die Anzeige der Person und alle wesentlichen Informationen zum Housesit bereits zuvor angeschaut hast und genau weißt, wofür du dich bewirbst. Nichts ist unangenehmer als Copy & Paste Nachrichten.

Stelle dich kurz vor und beschreibe, warum du die passende Person für diesen Sit bist. Beziehe dich dabei gerne auf das Profil, schreibe die Besitzer:innen und deren Tiere mit ihren Namen an und hebe auch hier gerne nochmal hervor, was man von dir als Housesitter:in erwarten kann.

Nach der Bewerbung

Es dauert meist ein paar Tage, bis die Anzeige geschlossen und alle Bewerbungen gesichtet werden. Hat der oder die Besitzer:in Interesse an deiner Bewerbung, dann wird er oder sie dich kontaktieren.

In der Regel wird es einen Videoanruf geben, damit sich beide Seiten besser kennenlernen können. Wir hatten es zwar auch schon, dass wir direkt im Gespräch die Bestätigung zum Sit bekommen haben, aber oft haben die Besitzer:innen mehrere Gespräche, bis sie eine finale Zusage geben.

Oft wird ein Videogespräch vereinbart.

Sei nicht traurig, falls du eine Absage erhältst. Gerade wenn du dich in einer beliebten Region bewirbst, kommen auf ein Inserat wahrscheinlich mehrere Bewerbungen gleichzeitig. Auch wir bekommen nicht immer eine Zusage.

Mein erstes Housesitting, was nun?

Hast du eine erfolgreiche Bewerbung geschrieben und wurdest für einen Housesit auserwählt, darfst du dich erstmal riesig freuen! Vor dir liegt eine wunderbare Zeit mit wertvoller Erfahrung, und du tust nebenbei noch etwas Gutes für die Umwelt und deinen Geldbeutel!

Für einen gelungenen Housesit gilt es aber dennoch, sich ausgiebig darauf vorzubereiten. Hast du alle benötigten Informationen und weißt, was du während der Abwesenheit der Besitzer:innen tun musst? Falls ja, perfekt! Falls nicht, solltest du diese Fragen unbedingt im Vorhinein klären:

  • Wann sind die Fütterungszeiten und wie viel muss ich geben?
  • Wo befinden sich essentielle Dinge in der Wohnung? (Futter, Putzmittel, Mülltüten…)
  • Gibt es besondere Regeln, die befolgt werden müssen?
  • Gibt es zusätzliche Tätigkeiten?
  • Haben die Tiere Eigenheiten, von denen ich wissen sollte?
  • Wie erreiche ich den oder die Besitzer:in im Notfall?
  • Wie ist die Adresse und die Telefonnummer des Tierarztes?
  • Wo befindet sich die Transportbox?
  • Wie lange dürfen die Tiere maximal alleine gelassen werden?
  • Und so weiter…
Kuscheln mit Katzen: Das geht beim Housesitting!

Bei Langzeitaufenthalten ist es zudem noch wichtig zu wissen, wie die Müllentsorgung funktioniert und falls du ein Auto hast, ob und wo du dieses abstellen darfst. In der Schweiz zum Beispiel ist die Parksituation recht schwierig, wenn du kein Anwohner bist. Für unseren Langzeit-Housesit in Luzern mussten wir uns einen Parkplatz anmieten.

Über Trusted Houssitters besteht die Möglichkeit, einen ausführlichen Guide anzufordern. Ob dieser erstellt wird liegt jedoch im Ermessen der Haus- und Tierbesitzer:innen. Wir hatten solch einen Guide bisher nur zwei mal bekommen.

Tipp: Schicke während deines Housesits immer wieder Updates mit Fotos von den Tieren. Das stärkt das Vertrauen und bereitet sicher eine Freude.

Bewertungen schreiben

Nach dem Housesit hast du, genauso wie der oder die Besitzer:in, die Möglichkeit eine ausführliche Bewertung auf Trusted Housesitters abzugeben. Ich empfehle dir, diese Option in jedem Fall wahrzunehmen, denn zum einen können so andere zukünftige Housesitter:innen sehen, was auf sie zukommt. Zum anderen werden die Besitzer:innen proaktiv daran erinnert, dir ebenfalls eine Bewertung zu schreiben. Je mehr (positive) Bewertungen du gesammelt hast, desto leichter wird es, zukünftige Housesits zu bekommen.

Es kommt nicht selten vor, dass man nach dem ersten Sit bei einer Person im späteren Verlauf nochmal angefragt wird. Wir hatten beispielsweise gleich mehrmals mal das Vergnügen, auf die gleichen Tiere aufzupassen.

Housesitting in San Diego: hier mit zwei Corgis.
Auf diese beiden Corgis haben wir während unseres Auslandssemesters in San Diego aufpassen dürfen.

Housesitting Fazit

Wenn man viel und lange an einem bestimmten Ort bleiben möchte, ist Housesitting eine perfekte Möglichkeit, um Geld zu sparen und gleichzeitig in die Lebensweise der Einheimischen hineinzuschnuppern. Zusätzlich bekommst du die Chance auf kleine süße Freunde. Housesitting ist wirklich eine sehr schöne Erfahrung. Denn nichts ist dankbarer als ein Tier, um das man sich kümmert, und Besitzer:innen, die das zu schätzen wissen.

Housesitting: die Optimale Möglichkeit mit Tieren in Kontakt zu kommen, wenn man keine eigene hat.
Housesitting ist die optimale Möglichkeit für Langzeit-Aufenthalte.

Interesse geweckt?

Du möchtest auch Housesitter werden und wertvolle Erfahrungen sammeln? Hier nochmal der Hinweis zu meinem Link*, den du nutzen kannst. Mit dem Code FREIGEREIST25 bekommst du 25% Rabatt auf deine Jahresmitgliedschaft. Zögere nicht, mich zu kontaktieren, falls du Fragen haben solltest.

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*Hinter den mit (*) gekennzeichneten Links stecken sogenannte Affiliate-Links. Das heißt, wenn du ein Produkt über den Link kaufst oder eine Mitgliedschaft abschließt und den Code FREIGEREIST25 benutzt, bekommst du 25% und ich erhalte eine kleine Provision. Win-Win also 🙂 Für dich entsteht dadurch kein Nachteil!

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