Ein Tag in Genf – 8 Kostenlose Sehenswürdigkeiten

Die facettenreiche Stadt am Genfer See in der Schweiz versprüht nicht nur Lebensqualität, sondern bietet auch noch unglaublich vielfältige Möglichkeiten, um dort einen oder sogar mehrere Tage zu verbringen. Auch wenn es zurzeit sogar als teuerste Stadt der Welt gilt, so gibt es dennoch jede Menge kostenlose Sehenswürdigkeiten in Genf, die man sich an einem Tag bequem zu Fuß anschauen kann.

Da wir ganz in der Nähe unseren Housesit hatten, ließen wir es uns nicht nehmen, der lebensfrohen Stadt am Wasser auch einen Besuch abzustatten. Low-Budget, versteht sich. Und das ging sogar recht gut, denn die meisten öffentlichen Sehenswürdigkeiten in Genf lassen sich auch mit einem schmaleren Reise-Budget besuchen.

In diesem Artikel haben wir dir deshalb die schönsten kostenlosen Sehenswürdigkeiten für einen Tag in Genf herausgesucht. Alles was du dafür brauchst ist gute Laune, etwas Sonnenschein und Motivation, ein paar Kilometer zu Fuß zurückzulegen.

Genf – die Stadt mit vielen Namen

Genf liegt im äußersten Südwesten der Schweiz unweit der Grenze zu Frankreich. Sie ist quasi eingekesselt am Zipfel des Genfer Sees und gehört zum französischsprachigen Teil des Landes. Demnach ist die Stadt auch unter dem Namen »Geneva« bekannt, oder auch als »die kleinste Metropole der Welt«.

In dem im 1936 errichteten Völkerbundpalast befindet sich heute außerdem der europäische Sitz der UNO. Deswegen gibt es für Genf noch weitere bekannte Namen: »internationalste Stadt der Schweiz« oder »Stadt des Friedens«. Mithilfe der Genfer Konventionen wurden die Grundsteine der Menschenrechte gelegt.

Mit rund 200.000 Einwohnern ist Genf die zweitgrößte Stadt der Schweiz. Gerade wegen der spektakulären Kulisse am Genfer See und dem Mont Blanc (mit 4.805 m der höchste Berg der Alpen) in der Ferne ist die Stadt ein tolles Ausflugsziel.

Ein Tag in Genf ist mit vielen kostenlosen Sehenswürdigkeiten möglich
Blick vom Englischen Garten auf das Phare des Pâquis

Wie komme ich nach Genf?

Die Anreise nach Genf erfolgt entweder mit dem Auto, Flugzeug, oder – noch besser – mit der Bahn. Bei der Anfahrt mit dem Auto über die Schweizer Autobahn wird eine Vignette für die Maut benötigt. Es ist aber auch möglich, günstig mit einem Busunternehmen wie zum Beispiel FlixBus nach Genf zu fahren. Die Anreise mit dem Zug oder mit dem Bus hat außerdem den Vorteil, dass du auf dem Weg nach Genf durch eine malerische Landschaft fährst, die du so richtig genießen kannst. Bahnfahren in der Schweiz macht Spaß, das kann ich aus eigener Erfahrung sagen.

Reisezeit Genf

Wir haben Genf an einem warmen Sommertag besucht und waren von der Stimmung und das Flair der Stadt an diesem Tag begeistert. Die Stadt versprühte ein nahezu mediterranes Gefühl, sodass wir uns zeitweise vorkamen, als seien wir direkt am Mittelmeer. Die Kulisse rund um den Genfer See, die badenden Menschen, etwas Eiscreme und die Architektur der Gebäude machten für mich den sommerlich-mediterranen Vibe perfekt.

Ein Tag in Genf: Kostenlose Sehenswürdigkeiten

1. Parc de La Perle du Lac und Völkerbundpalast

Mit der Bahn fuhren wir zur Bahnstation Sécheron. Unser erster Stopp war das Ufer des Genfer Sees. Ein wunderschöner Park mit toller Aussicht und vielen gemütlichen Plätzchen zum Verweilen und Badestellen fanden wir im Parc de La Perle du Lac. Auf dem Weg durch den Park kamen wir an den schönsten und prächtigsten Villen vorbei, eine schöner als die andere, und ich fragte mich, wer da wohl einst drin gelebt haben muss. Nicht weit vom Park entfernt befindet sich auch der Völkerbundpalast, der europäische Sitz der UNO.

2. Quai du Mont-Blanc

Dann ging es zum Quai du Mont-Blanc. Eigentlich wollten wir uns das Monument Brunswick anschauen, aber das hat uns jetzt nicht wirklich vom Hocker gehauen. Viel schöner war der Ausblick über den Genfer See und auf die berühmte Wasserfontäne Jet d’Eu in der Ferne. Hier befindet sich auch eines der berühmten roten Schilder der Grand-Tour Schweiz, ein schönes Fotomotiv mit der Fontäne im Hintergrund. Mit etwas Glück fährt wie in unserem Fall vielleicht auch ein Schaufelradschiff mit großer Schweizer Flagge durchs Bild.

3. Englischer Garten

Vom Quai liefen wir anschließend über die Brücke zum Englischen Garten (Jardin-Anglais) auf die andere Seite des Sees. Von hier hat man nochmal einen anderen Blick auf den See und ich war froh über die Bäume, die uns etwas Schatten spendeten. Beim Spaziergang durch den Garten passierten wir verschiedene Skulpturen, Denkmäler, Springbrunnen und ein Riesenrad. 

Ein Riesenrad im Englischen Garten in Genf
Riesenrad im Englischen Garten

4. Blumenuhr Horloge Fleuri

Auch wenn Uhren meines Erachtens nach in der ganzen Schweiz ziemlich präsent sind, so wird Genf als Uhrmacherstadt bezeichnet. Die Uhrmacherkunst fand in Genf ihren Anfang. Also ist es nicht verwunderlich, dass diese in der Stadt eine besondere Rolle spielt. So ist die Blumenuhr »Horloge Fleuri« ein weltbekanntes Wahrzeichen der Stadt. Kleiner Sidefact: Diese kostenlose Sehenswürdigkeit in Genf ist Weltrekordhalter, denn sie hat den größten Sekundenzeiger der Welt.

Eine kostenlose Sehenswürdigkeit für ein Tag in Genf: Die Blumenuhr in Genf mit dem Riesenrad im Hintergrund.
Die Blumenuhr ist ein Wahrzeichen der Stadt

5. Jet d’Eau

Am Wasser entlang kommt man unweigerlich am Jet d’Eau vorbei. Die bis zu 140 Meter hohe Wasserfontäne sieht man schon von der Ferne recht gut. Aber hast du gewusst, dass du sogar bis fast ganz darunter laufen und dir eine kleine (nasse) Abkühlung holen kannst? Sie ist nämlich über einen Steg mit der Promenade verbunden. Dort befindet sich auch ein (See-)Schwimmbad und die, die es kostenlos mögen und keine Angst vor Enten haben, gehen einfach auf der anderen Seite des Stegs in den See. 😉

Steg des Jet d'eau
Auf dem Steg Richtung Jet d’eau

Die Fontäne gibt es schon seit 1885 (damals war sie jedoch noch etwas kleiner). Heute sorgen zwei Pumpen mit der Gesamtleistung von ca. 1000 kW dafür, dass rund 500 Liter Seewasser pro Sekunde mit einer Geschwindigkeit von 200 km/h aus dem Boden schießen. Von außen hübsch anzusehen, ist der Stromverbrauch für diese Sehenswürdigkeit in unseren Augen aber erschreckend. Die Pumpen verbrauchen in einer Stunde ungefähr soviel Strom wie ein deutscher Ein-Personen-Haushalt im ganzen Jahr.

6. Place du Bourg-de-Four

Anschließend ging es in die wunderschöne Genfer Altstadt. Eine bekannte kostenlose Sehenswürdigkeit in Genf ist der Place du Bourg-de-Four. Er ist nicht nur das Herzstück der Altstadt sondern ist auch noch der älteste Platz der Stadt. Rund um den alten Brunnen aus dem 18. Jahrhundert tummeln sich Cafés und kleine Antiquitätenläden.

Eine kostenlose Sehenswürdigkeit für ein Tag in Genf ist der Place du Bourg-de-Four mit Cafés, Sonnenschirmen, Brunnen und Antiquitätenläden.
Der älteste Platz der Stadt

7. Kathedrale Saint-Pierre de Genève

Wenige Gehminuten vom Marktplatz entfernt befindet sich mit der Genfer Kathedrale eine weitere kostenlose Sehenswürdigkeit. Auch wenn wir es normalerweise nicht so mit Kirchen und Kathedralen auf Sehenswürdigkeit-Listen haben, müssen wir zugeben, dass diese schon beeindruckend ist. Der Eingang der Kathedrale ist architektonisch mit den hohen Säulen am Eingang wirklich besonders. Es ist auch möglich, die 157 Stufen des Turms zu besteigen, um Genf von oben zu sehen. Das haben wir allerdings nicht gemacht.

Die Kathedrale Saint Pierre de Genèneve ist ein architektonisch beeindruckendes Gebäude
Der Eingang der Kathedrale

8. Promenade de la Treille

Einen Panoramablick über Genf bekommt man von der Promenade de la Treille am Fuße des Rathauses. Im Schatten der Kastanienbäume an der Promenade steht zudem die längste Holzbank der Welt. Optisch ist es ehrlicherweise nichts besonderes, aber wer kann schon von sich behaupten, gleich zwei kostenlose Weltrekord-Sehenswürdigkeiten an einem Tag besucht zu haben? 😉 Wir nutzten die Gelegenheit jedenfalls, uns auf der Holzbank niederzulassen und ein bisschen zu plaudern, bevor es durch die Altstadt wieder zurück zum Bahnhof ging.

Die längste Holzbank der Welt mit Aussicht auf Genf
Die längste Holzbank der Welt

Extra Tipp: Manu Gelato

Falls es dann doch mal eine kleine Ausgabe sein darf, dann können wir das Manu Gelato empfehlen. Zwar wirkt der Preis für eine Kugel recht teuer, aber heilige Makrele, was war das für eine riesige Kugel! Ich habe mein Eis fast nicht geschafft, und das hat schon was zu heißen. Im Nachhinein haben wir festgestellt, dass es von Manu Gelato mehrere Filialen in der Stadt gibt, wir waren aber in der Rue-de-Eaux-Vives.

Eiscreme bei Manu Gelato in Genf
Eine gelungene Abkühlung

Reicht ein Tag für Genf?

Die meisten kostenlosen Sehenswürdigkeiten in Genf lassen sich gut an einem Tag besichtigen. Für einen Kurzbesuch reichen die kostenlosen Aktivitäten vollkommen aus, um Genf an einem Tag kennenzulernen und einen ersten Eindruck von der Stadt zu bekommen. Allerdings ist Genf eine wunderschöne Stadt mit unzähligen Highlights und einer noch schöneren landschaftlichen Umgebung, für die es sich auch lohnt, ein paar Tage länger zu bleiben.

Wer nicht ganz so sehr aufs Budget achten muss und in der Stadt übernachtet, dem empfehle ich eine Schiffsfahrt über den Genfer See zum Sonnenuntergang. Von dort hast du mit etwas Glück einen wunderschönen Blick auf den Mont Blanc in der Ferne. Davon abgesehen gibt es natürlich auch zahlreiche thematische und historische Museen in der »Stadt der Kunst und Kultur« (womit wir noch einen weiteren Namen für Genf hätten).

Warst du schonmal in Genf oder hast vor, die Stadt bei deinem Besuch in der Schweiz zu besuchen? Lasse es mich gerne in den Kommentaren wissen. Ich freue mich, von dir zu hören!

Baustil in Genf
Der Baustil erinnert an Städte in der Mittelmeerregion

Fazit zu Genf

Mit Genf haben wir nun auch die letzte große Stadt in der Schweiz besucht. Ich muss sagen, dass Genf in der Liste meiner Lieblingsstädte in der Schweiz weit oben mitspielen kann. Dafür brauchte es an diesem Tag keine phänomenalen Sehenswürdigkeiten. Es war die Stadt selbst, das Flair und wahrscheinlich auch das gute Wetter, das mir so besonders gute Laune verschaffte. Wir waren an einem Freitag in der Stadt, sodass es trotz guten Wetters nicht ganz so voll war. Das typische Schweiz-Gefühl der anderen Städte wie Bern oder Luzern kam für meinen Geschmack in Genf aber tatsächlich etwas zu kurz. Es fühlte sich eher an wie eine Stadt in Frankreich in der Nähe zum Mittelmeer, was für das Urlaubsfeeling natürlich nicht schlecht war. Ob mir die Stadt bei einem Besuch an einem regnerischen Tag oder im Winter allerdings genauso gut gefallen würde, wage ich zu bezweifeln. Im Sommer ist es aber eine tolle Stadt, für die sich ein Besuch auf jeden Fall lohnt.

Du hast noch nicht genug? Falls du noch mehr Orte in der Schweiz entdecken willst, findest du hier weitere Informationen, Wanderrouten und tolle Aktivitäten für die Destination Schweiz.

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